Kategorien
Trekcast

#011 – Star Trek und die Frauen

Star Trek und die Frauen: Es begann in den 1960-er Jahren mit einer Frau als Commander, doch danach dauerte es bis 1995, bis der erste weibliche Captain Mittelpunkt einer eigenen Serie wurde. Ist Star Trek, wie es immer behauptet wird, seiner Zeit voraus gewesen, was Gleichstellung von Männlein und Weiblein angeht? Oder war die Serie doch der Gegenwart enger verbunden, als es manchem Fan lieb war? Das diskutieren wir mit Hörerin Tabea Strenge.

Außerdem: Wir sprechen über mögliche Star Trek-Weihnachtsgeschenke, kommende Conventions, Auftritte und Erwähnungen in anderen Podcasts und natürlich widmen wir uns ausführlich den Zuschriften, die uns seit dem letzten Trekcast erreicht haben.

Links zur Sendung

Hoaxilla – der skeptische Podcast
MTV Game One Podcast über Star Trek
Drei Fragezeichen Pod (demnächst mit einem Gastauftritt von Malte)
Fedcon-Homepage
Trek-Gate to Your Star (September 2013 in Düsseldorf)
DSi News: Star Trek-Ofenhandschuh und Tribblehausschuhe
DSi News: Fans dürfen Enterprise-Cover aussuchen
DSi News: Nächste TNG-Bluray-Staffel erscheint am 4. Dezember
DSi News: CBS veröffentlicht alle Serien erneut auf DVD
DSi Rezension zum Buch von Thomas A. Herrig

9 Antworten auf „#011 – Star Trek und die Frauen“

Mein weibliche Lieblingsrolle ist eindeutig Kira. Es gibt kaum eine andere Rolle, die innerhalb der Serien eine so große Entwicklung durchmacht. Es gibt so wunderbare Folgen über ihr Verhältnis zu den Cardassianern. Angefangen mit Duet über Return to Grace bis zu ihrer Hilfe im cardassinanischen Widerstand. Vor allem in Szenen mit Gul Dukat ist sie einfach göttlich.
Jadzia Dax hat mich nie wirklich begeistert, ich mag Ezri Dax viel mehr.

Hatte das Feedback bei meinem Posting noch nicht gehört, deshalb noch ein Nachtrag zum Thema Spiele.
Der Angry Video Game Nerd hat eine Folge zum Thema Star Trek Spiele gemacht.

http://www.youtube.com/watch?v=1CNddEz9dak

AVGN kennt hier in Deutschland fast niemand und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, ihn bekannter zu machen.
Ein Kinofilm ist auch schon über Crowdfunding finanziert und abgedreht.

http://www.youtube.com/watch?v=eiz95K1ngiI

Zunächst einmal vielen Dank, dass ihr euch meiner Kommentare angenommen habt. Ich finde gut, dass ihr auch kritische Stimmen zu Wort kommen lassen wollt und finde, dass das insgesamt zu einem interessanteren Podcast führt. Bitte mehr davon!

Etwas schade jedoch, dass ihr das Gefühl vermittelt, ihr hättet meine Kommentare bezüglich Pulaski und Yar als Aufforderung, eure eigene Meinung zu ändern, verstanden. Es ging und geht mir selbstverständlich nicht darum, eure Ansichten als „falsch“ und meine als „Wahrheit“ darzustellen. Ich wollte lediglich die Chance nutzen, (m)eine gegensätzliche Meinung darzustellen, da es im Fandom im Allgemeinen ja nicht gerade ungesehen ist, Pulaski nicht zu mögen und auch Crosbys Yar gegenüber zweigeteilter Meinung zu sein. Da ihr in diesen Ansichten alle mehr oder minder gleicher Meinung seid, konnte ich es nicht lassen, meinen Senf abzugeben.

Meine klugscheißerischen Berichtigungen zu den technischen Factoids der Blu-rays halte ich deshalb für wichtig, weil ich eben doch denke, dass die Hörer von so einem Podcast eine gewisse technische Genauigkeit und Expertise erwarten. Nicht umsonst stellt ihr euch auch als Trek-Experten vor. Da sollten technischen Fakten einfach auch stimmen. Wahrscheinlich fühle ich mich auch gerade deshalb so sehr bei solchen Sachen angesprochen, weil ich sowieso finde, dass es im deutschsprachigen Raum kaum eine wirklich kritische Auseinandersetzung mit Star Trek gibt. Niemand hinterfragt etwas. Und wenn die Pressemitteilung von Paramount-Deutschland sagt, dass eine Austauschaktion mit korrigierten Discs angelaufen ist, dann ist das auch so und keiner fühlt sich verpflichtet, das irgendwie nachzuprüfen. Schade.

Zum aktuellen Podcast: Als sehr gut empfinde ich, dass ihr euch einem so „großen“ und wichtigen Thema wie Frauen in Star Trek angenommen habt. Leider muss ich, wenn ich ehrlich bin, sagen, dass ich das Ergebnis nur bedingt als erfolgreich bezeichnen würde. Die Idee eine Frau ins Boot zu holen, war eine sehr gute. Und ich finde, Tabea hat ihre Sache auch gut gemacht und das Ganze sympathisch hinbekommen. Nur finde ich insgesamt, dass ihr dem Thema zu oberflächlich begegnet seid. Da hätte ich – gerade bei einem solch wichtigen Thema – einfach etwas mehr erwartet.

Keiner bemängelt beispielsweise, dass TNG (eine Serie, die immer wieder gern als progressiv gefeiert wird) nach dem Ausstieg von Tasha Yar im ersten Jahr komplett ohne weiblichen Charakter verbleibt, der NICHT eine klassische Frauen-Rolle ausfüllt. Sehr schade, dass die TNG-Autoren Frauen nur als emotionale Seelsorger oder kümmernde Mütterchen sehen. Gut, später gab es mit Ro einen Charakter, der nicht einfach nur wandelnder Frauen-Stereotyp war, aber die hättet ihr wahrscheinlich sowieso als „zu emanzipiert“ abgetan.

Über überhaupt: Was soll „zu emanzipiert“ überhaupt bedeuten? Für mich ist jemand, der emanzipiert ist, frei, eigenständig und sozial gleichgestellt. Für euch scheint es in erster Linie ein negativ behaftetes Wort zu sein. Teilweise hatte ich das Gefühl, emanzipiert wäre für euch gleichbedeutend mit biestig, zickig, nervig oder giftig.

Infolgedessen auch sehr schade, dass ihr Kira dermaßen abtut. Kaum ein weiblicher Charakter in Star Trek ist aus meiner Sicht interessanter, realistischer und vielschichtiger. Klar, sie ist nicht immer einfach und kommt nicht selten auch unsympathisch rüber, aber das ist für mich kein entscheidender Aspekt, wenn es um einen guten (Frauen-)Charakter geht. (Ihr hingegen scheint durchgehend davon auszugehen, dass die Sympathie eines Charakters in direktem Zusammenhang damit steht, ob man den Charakter als „gut“ empfindet.) Während drüben auf der USS Enterprise das höchste der Gefühle ist, dass Troi mal einen Befehl geben muss, hat man auf Deep Space Nine einen starken Charakter, der schon in seiner Konzeptionierung komplett untypisch (und dadurch eben für die Betrachtung „Frauen in Star Trek“ interessant) ist: eine Ex-Terroristin, die morden musste, ihre Kindheit komplett in einem Krieg verbracht und der es schwer fällt, soziale Kontakte zu knüpfen und emotional zu sein.

Ähnlich interessant fand ich halt Yar, die ihr selbst in dieser Betrachtung erneut als langweilige Karate-Frau abtut, obwohl gerade sie – wenn sie besser entwickelt die Möglichkeit gehabt hätte, für weitere sechs Jahre in der Serie zu bleiben – eine enorme Abkehr vom klassischen Frauenbild und dadurch eine fortschrittlichere Serie bedeutet hätte.

In dem Zusammenhang übrigens auch ironisch, dass ihr Yar eine geringe Charakterentwicklung vorwerft, und im selben Podcast Beverly Crusher als Positivbeispiel charakterlicher Weiterentwicklung darstellt. Ehrlich, wo bitte hat sich Crusher auch nur IRGENDwie entwickelt oder verändert? Sein wir doch ehrlich: Hätte sie nicht in jeder Staffel eine andere Frisur, wäre es ein leichtes, eine ihrer Szenen aus der ersten Staffel einfach direkt in die letzte zu schneiden. Den Unterschied würde man nicht bemerken. Versucht das mal mit Kira. Das wäre einfach unmöglich.

Dann beschäftigt ihr euch mit Beziehungen in Star Trek. Ebenfalls ein äußerst interessantes Thema. Nur schade, dass dabei Worf und Jadzia mit ihrer doch sehr merkwürdigen Vorstellung von Zärtlichkeit (immer wieder widerlich, wie dem Zuschauer die Gewalt zwischen den beiden als humorvolle Erotik präsentiert wird) so gut abschneiden. Viel besser fand ich ja Miles und Keiko, die mir ihrer Ehe wohl die realistischste Beziehung im ganzen Franchise zeigen durften.

Nochmal zum Podcast allgemein: Ich finde, zu oft artet das ganze bei euch in ein gegenseitiges Auf-die-Schulter-Klopfen aus, bei dem jeder dem anderen einfach nur zustimmt. Vielleicht wäre es interessanter, mal eure gegensätzlichen Meinungen herauszuarbeiten. Findet vielleicht einer von euch eine Episode total super, obwohl sie allgemein als mies angesehen wird? Ich fände es interessant, wenn ihr mal so an eine Diskussion gehen würdest.

Auch einige der Kalauer fand ich eher mau und das ständige „Lady’s first“ hätte man gerade in einer Episode zum Frauenbild doch eher stecken lassen sollen. Finde zumindest ich.

Zur Frage, ob man die Blu-rays online ausleihen kann: Ja, mit Services wie Amazons Lovefilm.de ist es kein Problem, die Serie ohne großen Kostenaufwand in HD zu bewundern. Und zu Mr. Woofs Bemerkungen bezüglich der Darstellung des Krieges bei Deep Space Nine: Ich glaube er (und vielleicht auch ihr?) habt da etwas falsch verstanden. Die Sternenflotte ist doch nicht etwa das Militär der Menschen, sondern das der Föderation! Wenn wir die Schiffe gegen das Dominion antreten sehen, dann ist es nicht etwa so, dass nur die Erde ihre Schiffe entsendet. Nein, alle Mitgliedwelten. Und so natürlich auch die Vulkanier und so weiter.

Wie auch immer: Danke für den Podcast und ich bin gespannt auf die nächste Ausgabe.

P.S.: Eine Sache noch: Könnt ihr vielleicht mal zur Diskussion stellen, ob ihr die klassische Serie um Kirk und Co. wirklich stets „Toss“ nennen wollte? Ihr sagt doch auch „Tie-Enn-Djie“ oder „Tee-Enn-Geh“ und „Die-Ess-Nein“. Warum dann nicht „Tie-Oh-Ess“ oder „Tee-Oh-Ess“? Würde mich mal interessieren, weil ich persönlich das so nicht kannte.

Hallo Michael,

vielen Dank für deine ausführliche Kritik bzw. die Anmerkungen zur neuen Trekcast-Folge.

Ich gebe dir recht, dass der Umgang mit Star Trek gerade in Deutschland oft sehr unkritisch ist. Ich finde es allerdings ungerecht, das ausgerechnet bei uns festzustellen. 🙂 Ich glaube, dass wir mit dem Trekcast zu denjenigen zählen, die Star Trek und das Fandom durchaus kritisch beleuchten, zumindest aber mit einer Prise Ironie und Witz begleiten. Gerade beim Beispiel der Umtauschaktion hatten wir ja in der vergangenen Folge den Erlebnisbericht von Christian Hinze, der in der Folge schilderte, dass diese beileibe nicht so problemlos vonstatten ging. Auch sonst haben wir die Pleiten, Pech und Pannen bei den Blu-rays sehr intensiv begleitet.

Selbstkritisch gebe ich zu, dass das Thema Frauen für eine einzelne Folge schon ziemlich hoch gegriffen war und dass wir angesichts dessen eher nur eine Orientierung liefern konnten, als eine abschließende Behandlung (was aber auch keiner behauptet hat).

Mit Interesse nehme ich auch deine Anmerkungen zur Kenntnis. Ich möchte das hier nicht im einzelnen kommentieren, weil vieles auch einfach eine Frage der Anschauung ist und wir da einfach unterschiedlicher Meinung sind. Einige Hinweise sind jedoch zutreffend: Besonders der Hinweis auf Keiko O’Brien ist natürlich richtig – sie hätte mindestens eine Erwähnung verdient.

Zur Frage mit der Aussprache: Der Grund, warum wir TOS sagen und nicht T-O-S, ist einfach der, dass man diese Abkürzung im Gegensatz zu TNG und DS9 in einem Wort aussprechen kann. Deshalb ist es nicht zwangsläufig richtig so, das stimmt. Es bleibt auch der Widerspruch der englischsprachigen und der deutschsprachigen Bezeichnung. Nennen wir es einfach mal Macht der Gewohnheit. Wir nehmen uns das mal zu Herzen und überlegen uns eine einheitlichere Sprachregelung. 🙂

Viele Grüße,
Malte

Zu Uhura:
Sie selbst mochte angeblich die Rolle gar nicht, bzw. SciFi nicht,
und wollte die Rolle sogar später hinwerfen.
Sie wurde jedoch von Martin Luther King überredet,
dass sie bleibt,
denn er meinte, sie wäre extrem wichtig für die schwarze Community,
dass man eine von ihnen im täglichen Fernsehen sehen kann.
(Quelle: Dokumentation über Nina Simone – „What happend, Miss Simone?!“

Meine weiblichen Lieblingscharaktere

1) T’Pol:
Sie ist natürlich auch sexy, allerdings ist der Grund ein anderer. Sie ist einfach ein faszinierender Mensch. Sie wirkt tatsächlich exotisch und ausserirdisch/fremd, auch nicht unbedingt intelligent, ist es aber, immerhin ist sie ja eine Vulkanierin.

Dann kommt eigentlich lange nichts.

2) Captain Janeway:
Sie ist einfach als Frau ein sehr gute Captain. Nachdem man sie ein wenig abgeschwächt hat, die Steifheit der ersten Folgen zurücknahm, war diese „Mama“-Rolle, der man aber Respekt entgegenbringt, eine durchaus gute Wahl.

3) Kes & Deanna Troi & Jadzia Dax:
Kes‘ Rolle gibt zwar nichts her, aber ich finde die Schauspielerin sympathisch.
Deanna Troi und Jadzia Dax fand ich ebenfalls sympathisch.

Thema Romanzen in Sci-Fi-Serien:

Die alte „Battlestar Galactica“-Serie (1978?) ist sehr romantik-lastig, das geht manchmal gar so weit als ob es „Fackeln im Sturm“ im Weltall wäre. durchaus auch kitschig, aber das ist ja die ganze Serie irgendwie (wenn auch nicht gänzlich ohne (Nostalgie-)Charme)-

Thema Picard-Romanzen:

Er hatte ja auch eine ganze Ehe in einer Folge durchlebt, mit Frau und Sohn. Die Sonde, die ihn in ein Leben auf einen Planeten versetzte, deren Einwohner schon lange ausgestorben sind.

bezüglich der Kritik an dieser Sendung Eures Podcasts:

Auch ich habe mir da mehr erwartet und empfand sie letztlich enttäuschend, gerade weil das Thema doch sehr interessant ist. Tabea hats toll gemacht, ist offensichtlich auch ein kompetenter Fan, aber jemand die sich mit Genderforschung und Feminismus intensiver auseinandersetzt wäre richtig interessant gewesen. Vielleicht könnte man für eine weitere Sendung eine Philosophin einladen – oder eine Philosophie-Studentin… gibt bestimmt auch andere Studienrichtungen, aber an der Philo hab ich die Erfahrung gemacht, dass es dort sehr spannende Gesprächspartner für dergleichen Themen gibt. (Uni-Foren im Netz könnte man da nutzen um eine Einladung auszusprechen).
„zu sehr emanzipiert“ kann ich auch nicht nachvollziehen, ihr meint wohl weibliche Charaktere, die sehr männlich dargestellt sind, aber das würde auch ich keinesfalls gleichsetzen

(es tut mir leid, dass ich in mehreren Postings schreibe, aber ich hab hier probleme mit meinem Browser und ein langer Kommentar wurde deshalb schon mal gelöscht bevor ich ihn absenden konnte…)

Ich muss mich korrigieren oder etwas genauer drauf eingehen…

T’Pol = „auch nicht unbedingt intelligent, ist es aber, immerhin ist sie ja eine Vulkanierin.“
ich finde, dass sie manchmal einen doofen Gesichtsausdruck hat, etwas, dass ich eigentlich als widersprüchlich mit der Rolle einer Vulkanierin empfinden würde, jedoch empfinde ich sie als derart fremdartig, dass mich gerade auch diese Irritation fasziniert.

Dass ihr „zu viel emanzipiert“ irgendwie mit männlich gleichsetzt… nach längerem Nachdenken glaube ich viel mehr, dass ihr eine Mischung aus Egozentrik, Selbstbewusstsein und der Wille etwas durchzusetzen meint, das ist weder jedoch weder emanzipiert, noch männlich (auch wenn man das öfters an Männern feststellen kann), aber auf jeden Fall etwas, dass man unsympathisch empfinden kann, wie auch ich das meist tue – ganz egal, ob bei Männern oder Frauen.

Dann möchte ich mich noch daran anschließen, dass Kira die interessanteste weibliche Rolle im Star Trek-Universum ist, nichtsdestotrotz finde ich sie eben unsympathisch und schaue ihr deshalb nicht so gerne zu. (Aber DS9 kenne ich auch am allerwenigsten von all den Serien)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert