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Internetprojekt will Enterprise ins All schießen

Enterprise in SpaceInspiriert durch Star Trek, will das Projekt „Enterprise in Space“ einen Raumorbiter konstruieren und ins All schießen, der dort mindestens eine Woche lang wissenschaftliche Experimente vornehmen soll. Später soll das Raumschiff zurückkehren und die Ergebnisse weltweit präsentiert werden.

Damit dies möglich ist, wurde eine gewaltige Spendenaktion ins Leben gerufen. 40 Millionen US-Dollar sind nötig, um das Projekt in die Tat umzusetzen. Wissenschaftler sollen sich mit ihren Projekten um eine Teilnahme bewerben können. Die Organisatoren haben einen illustren Kreis von Leuten versammelt, der für die Seriosität des Projekts einstehen soll. Darunter ist auch der bekannte Star Trek-Experte Larry Nemecek.

Nach seinen Worten soll die Enterprise spätestens in den Jahren 2018/2019 starten. Für Star Trek-Fans würde ein langgehegter Traum in Erfüllung gehen, endlich ein Raumschiff namens Enterprise auf die Reise zu schicken. Zwar gab es schon einmal ein Space Shuttle mit diesem Namen. Dieses war jedoch nur für Testzwecke eingesetzt worden.

Im Trekcast-Interview mit Yann-Patrick Schlame und Malte Kirchner hat Larry weitere Details zu dem Projekt verraten:

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Eine Kurzversion des Interviews wird auch im nächsten Trekcast zu hören sein. Weitere Infos gibt es auch auf der Homepage von „Enterprise in Space“.

8 Antworten auf „Internetprojekt will Enterprise ins All schießen“

Huch, da war ich wohl zu schnell! Habe eben bemerkt, dass ihr die Sache mit Bransons VSS Enterprise in einem Audiointerview gleich zu Beginn ansprecht (den Stream hat mir mein Feedreader leider nicht direkt angezeigt, dachte daher, das sei eine reine „Text-News“).

Hallo,

nun ja, wieder ein Projekt, was den bekannten Namen nutzen möchte, um sich aus Spenden zu finanzieren. Ob es denn auch was wird, wage ich zu bezweifeln. Allein die Summe von 40 Mill. US$ ist in meinen Augen viel zu wenig, um ein Raumfahrzeug von Grund auf zu konstruieren, zu bauen, zu testen und bemannt dann schließlich eine Woche lang ins All fliegen zu lassen, um dort auch noch Experimente durchzuführen. Für 40 Mill. bekommt man vielleicht, wenn überhaupt, gerade mal erste Konstruktionspläne und ein Modell ohne Inhalt für erste Tests, aber keine komplette Raumfahrtmission inkl. Schiff.
Und dann auch der Zeitraum: In nur 5 Jahren möchte man dies realisieren? Sehr ehrgeizig, solche Zahlen. Andere private Anbieter für Raumfahrzeuge tüfteln bereits seit über 10 Jahren und länger daran, überhaupt etwas Flugfähiges zu entwickeln, mit dem man evtl. mal irgendwann in den Weltraum fliegen kann, auch als Passagier. Dabei geht es aber nicht um eine Woche im Weltraum,. sondern man streift diesen gerade mal in einer Höhe von etwa 110 km für ein paar Minuten, um eine nette Aussicht auf die Erde zu haben. Und das allein das nicht einfach ist, beweist der Absturz der SpaceShipTwo vom 31.10., also letzten Freitag. Und, oh wunderbare Welt, diese Raumschiff trug den Namen VSS Enterprise. Also, der Traum von Star Trek Fans ist im Grunde schon längst in Erfüllung gegangen, aber leider am Freitag am Boden zerschellt.
Daran sieht man auch, dass man so ein Projekt nicht mal nebenbei und mit ein paar Milliönchen auf die Beine stellen kann. Da nutzt auch ein cleverer Typ wie Larry Nemecek nichts, der gute Mann versteht vielleicht etwas von Star Trek, vom Movie-Producing oder Drehbuch-Schreiben, aber er ist kein Experte, was echte Raumfahrt angeht.
Ich sage daher, dass dieses Projekt nicht stattfinden wird und wette darauf einen Kasten Bier…oder meinetwegen auch Kölsch.

Hast du das Interview angehört, das zur Meldung gehört? Klingt nicht so… 🙂

Das Raumschiff, äh, die Raumkapsel soll nicht bemannt sein und es soll vorhandene Technologie genutzt werden. Es geht darum, 100 (noch auszuwählende und auszuarbeitende) Experimente ins All zu schicken und dadurch das Interesse an Raumfahrt auf der ganzen Welt zu befördern.

Das klingt durchaus ambitioniert, aber machbar. Und ich glaube schon, dass Larry Nemecek genug von Raumfahrt versteht, dass er ein bemanntes Projekt in so kurzer Zeit und mit so einem „kleinen“ Budget nicht promoten würde. 🙂

Hallo,

nein, ich habe das Interview nicht gehört. Ich glaube dennoch nicht, dass dieses Projekt für diesen Preis durchgeführt werden kann. Wie Interviews klingen, danach beurteile ich nicht fdie Machbarkeit von wissenschaftlichen Projekten, Interviews von Politikern klingen oft auch professionell, aber es kommt nicht das heraus, was gesagt wurde. Promoten kann man es ja auch, nur glaube ich einfach, dass es so nicht stattfinden wird. Und ich glaube auch nicht, dass es die Raumfahrt beflügeln wird, da müsste man schon ehrgeizigere Ziele haben als nur eine kleine Kapsel, die man kurzerhand nach einem SF-Raumschiff benennt. Wir sind ja auch nicht mehr in den 70er Jahren, wo das Interesse enorm war, Star Trek an sich ist doch schon längst nicht mehr so interessant, dass sich viele Leute damit identifizieren würden. Heutzutage haben doch auch viele Menschen einfach viel zu sehr mit sich selbst zu tun, als dass sie sich von so einer Lapalie inspirieren ließen. Da braucht man sich nur die aktuellen Konflikte weltweit anschauen. Das Interesse an der Raumfahrt an sich ist ja auch da, aber es ist immer zuerst die Kostenfrage, die gestellt wird.
Ich bleibe dabei, ich denke nicht, dass das was wird.

Das Projekt ist für diesen Preis durchaus durchführbar. Es existieren zahlreiche Beispiele von Satelliten, die von Universitäten entwickelt wurden und sozusagen „huckepack“ mit größeren Missionen sozusagen gratis ins All gestartet wurden. (Das ist u.a. willkommen um eine ausgeglichene Gewichtsverteilung unter der Nutzlastverkleidung der Trägerrakete zu erreichen. Das Interesse an Star Trek scheint wiedererwacht zu sein und wenn ich mir angucke wie Interstellar einschlägt und wie groß der Andrang im Kino war – würde ich sagen Scifi und Raumfahrt sind wieder einigermaßen im Mainstream angekommen. Man muss einfach klar sagen dass technologisch – gar nicht mal vom Produkt her selber, aber von den Fertigungs- und Entwicklungstechnologien – ein Punkt erreicht ist, der die Kosten im Bereich der Raumfahrt massiv senkt. Selbst „Schnarchnasenprojekte“ der ESA wie Rosetta werden mit relativ beeindruckend Imagefilmen international beworben und in den USA beteiligen sich Leute wie Bill Nye daran die Werbetrommel zu rühren – und das erfolgreich. Und diejenigen die dem Thema Raumfahrt absolut nix abgewinnen können sind eh unverbesserlich. Aber ein interessierter junger Mensch der durch so ein Projekt vielleicht sogar die Chance erhält „seinen“ Schaltkreis oder sonstigen Beitrag im All zu erleben – das ist schon was. (Ich kann jedenfalls bestätigen, dass Leute die in einem „echten“ Satellitenkontrollraum saßen und da teilweise die Früchte ihrer Projektarbeit bewundern konnten – die sind schlichtweg völlig drauf abgegangen.)

Was man jetzt davon halten mag das Ding Enterprise zu nennen sei mal dahingestellt, finanziell sind die $40.000 aber absolut realistisch.

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